In den letzten Jahren hat die künstliche Intelligenz (KI) in vielen Bereichen des täglichen Lebens Einzug gehalten. Von selbstfahrenden Autos über digitale Assistenten bis hin zu Übersetzungs-Tools, KI scheint nahezu überall im Einsatz zu sein.
Ein Bereich, in dem die Nutzung von KI besonders häufig diskutiert wird, ist die Übersetzung. Doch kann man sich wirklich auf KI-Übersetzungen verlassen, insbesondere wenn es um professionelle Zwecke geht?
Die kurze Antwort lautet: Nein. Oder zumindest noch nicht.
Während KI-Übersetzungen für einfache und alltägliche Aufgaben durchaus nützlich sein können, gibt es noch erhebliche Einschränkungen, die sie für eine professionelle Anwendung eher ungeeignet machen – und dies vor allem im Bereich Übersetzung.
Im Folgenden werden wir die Hauptgründe näher erläutern, warum menschliche Übersetzer nach wie vor unersetzlich sind.
Fehlendes Kontextverständnis
Einer der größten Mängel von KI-Übersetzungen liegt im fehlenden Verständnis des Kontexts.
KI-Systeme, wie sie von gängigen Übersetzungs-Tools verwendet werden, neigen dazu, Texte wortwörtlich zu übersetzen.
Sie erfassen nicht die tiefere Bedeutung eines Textes oder die kulturellen Nuancen, die oft eine wesentliche Rolle spielen.
Ein Beispiel dafür ist die Übersetzung von Werbetexten.
Hier ist es nicht nur wichtig, die Wörter zu übersetzen, sondern auch den Tonfall und die Botschaft auf die Zielgruppe abzustimmen. Diese soll den Text ansprechend finden und zum Kauf angeregt werden.
KI-Tools sind oft nicht in der Lage, diese Feinheiten zu erkennen, was zu unnatürlichen oder sogar falschen Übersetzungen führen kann.
Das Ergebnis ist oft ein Text, der zwar technisch korrekt ist, aber seine eigentliche Wirkung verfehlt.
Schwierigkeiten mit idiomatischen Ausdrücken
Redewendungen und idiomatische Ausdrücke stellen eine besondere Herausforderung für KI-Übersetzungen dar.
Viele dieser Ausdrücke sind kulturell spezifisch und können nicht wörtlich übersetzt werden.
Wenn ein KI-System beispielsweise den englischen Ausdruck „It’s raining cats and dogs“ ins Deutsche wörtlich übersetzt, könnte es „Es regnet Katzen und Hunde“ heißen – was natürlich im Deutschen wenig Sinn ergibt.
Ein klassisches Beispiel ist auch Übersetzung des deutschen Ausdrucks „Ich drücke dir die Daumen“ ins Englische als „I press my thumbs for you.“ Diese wörtliche Übersetzung ist im Englischen sinnlos und verwirrend, da der korrekte Ausdruck „I’m keeping my fingers crossed for you“ wäre.
Professionelle Übersetzer hingegen verstehen die Bedeutung hinter diesen Ausdrücken und wissen, wie sie diese sinnvoll in die Zielsprache übertragen können.
Sie sind in der Lage, idiomatische Ausdrücke zu erkennen und sie durch passende Entsprechungen in der Zielsprache zu ersetzen, ohne den Sinn oder den Tonfall des ursprünglichen Textes zu verfälschen.
Probleme mit fachspezifischer Terminologie
In Bereichen wie Recht, Medizin oder Technik ist die Verwendung präziser Fachsprache unerlässlich.
Hier können Fehler schwerwiegende – im Falle der medizinischen Übersetzungen sogar lebensbedrohliche – Folgen haben.
Ob Verträge, medizinische Berichte oder technische Handbücher: KI-Übersetzungen sind oft nicht in der Lage, die korrekte Fachterminologie konsistent und präzise zu verwenden.
Während KI-Tools möglicherweise in der Lage sind, einige Fachbegriffe korrekt zu übersetzen, haben sie oft Schwierigkeiten, diese Begriffe über den gesamten Text hinweg konsistent anzuwenden.
Ein menschlicher Übersetzer, insbesondere jemand mit speziellem Fachwissen, versteht nicht nur die Terminologie, sondern auch die Nuancen, die je nach Kontext wichtig sind.
Fehlende Kreativität und Stil
Einer der Bereiche, in dem KI-Übersetzungen besonders schwach sind, ist der kreative und stilistische Aspekt einer Übersetzung.
Bei Texten wie Marketing-Inhalten, literarischen Werken oder anspruchsvollen Reden geht es nicht nur um die wortwörtliche Übersetzung, sondern auch darum, den richtigen Ton zu treffen sowie den Stil und die Emotionen des Originaltextes zu bewahren.
Künstliche Intelligenz kann zwar Wörter und Sätze übersetzen, aber KI-Übersetzungen können nicht kreativ sein.
Die KI versteht nicht, wie man den Stil eines Textes an die Zielgruppe anpasst oder emotionale Nuancen in der Zielsprache vermittelt.
Ein professioneller Übersetzer hingegen ist in der Lage, einen Text so zu gestalten, dass er nicht nur korrekt, sondern auch ansprechend und überzeugend wirkt.
Keine Qualitätskontrolle
Ein weiterer entscheidender Nachteil von KI-Übersetzungen ist die fehlende Qualitätskontrolle. KI-Systeme sind nicht in der Lage, eigene Fehler zu erkennen.
Sie übersetzen automatisch und ohne jegliches Bewusstsein für eventuelle Unstimmigkeiten oder Ungenauigkeiten im Text.
Menschen hingegen können beim Übersetzen Fehler bemerken und korrigieren.
Sie sind in der Lage, die Qualität der Übersetzung zu überprüfen und sicherzustellen, dass der endgültige Text nicht nur grammatikalisch korrekt, sondern auch inhaltlich kohärent und logisch ist.
Diese menschliche Komponente ist ganz besonders wichtig, wenn ein einziger Fehler schwerwiegende Konsequenzen haben kann.
Haftung und Verantwortung
In vielen Fällen, insbesondere bei der Übersetzung von rechtlichen Dokumenten oder medizinischen Anweisungen, geht es nicht nur um Genauigkeit, sondern auch um Verantwortung.
Wenn ein Übersetzer einen Fehler macht, kann dieser zur Verantwortung gezogen werden. Im Falle von KI-Übersetzungen gibt es jedoch keinen klaren Verantwortlichen.
Wenn ein KI-System einen Fehler macht, beispielsweise in einem wichtigen juristischen Dokument, kann niemand dafür zur Rechenschaft gezogen werden.
Dies macht den Einsatz von KI-Übersetzungen in professionellen Bereichen riskant, insbesondere dort, wo Genauigkeit und rechtliche Verantwortung von entscheidender Bedeutung sind.
Ethische Überlegungen
Ein oft übersehener Aspekt bei der Nutzung von KI-Übersetzungen sind die ethischen Bedenken. KI-Systeme können durch die Daten, mit denen sie trainiert wurden, voreingenommen sein.
Sie können sensible Inhalte missverstehen oder kulturelle Unterschiede ignorieren, was zu unangemessenen oder sogar beleidigenden Übersetzungen führen kann.
Ein Beispiel eines kulturellen Missverständnisses in einer KI-Übersetzung betrifft die automatische Übersetzung von religiösen oder spirituellen Begriffen: Eine KI-basierte Übersetzung hat das Wort „Prasad“ – eine rituelle Gabe oder Opfergabe – ins Englische einfach als „food“ oder „snack“ übersetzte.
Dieser Begriff wird im Hinduismus jedoch in einem sehr spirituellen Kontext verwendet, und eine solche Übersetzung, die die religiöse Bedeutung ignoriert, wirkt auf die Gläubigen äußerst respektlos.
Zudem besteht die Gefahr, dass vertrauliche Informationen, die in den zu übersetzenden Texten enthalten sind, in den KI-Systemen gespeichert oder anderweitig verwendet werden.
Diese ethischen und datenschutzrechtlichen Bedenken sind ein weiteres Argument dafür, warum KI-Übersetzungen in vielen professionellen Kontexten problematisch sind.
Fazit: Menschliche Übersetzer bleiben unverzichtbar
Obwohl KI-Übersetzungen in manchen alltäglichen Situationen hilfreich sein können, sind sie für professionelle Zwecke noch nicht ausgereift genug.
Der Mangel an Kontextverständnis, die Schwierigkeiten mit Fachsprache und idiomatischen Ausdrücken sowie die fehlende Kreativität und Qualitätskontrolle machen es derzeit unmöglich, sich allein auf KI zu verlassen.
Menschliche Übersetzer bringen nicht nur die notwendigen sprachlichen Fähigkeiten mit, sondern auch ein tiefes Verständnis für den Kontext, kulturelle Nuancen und die Verantwortung, die mit professionellen Übersetzungen einhergeht.
KI kann in vielen Fällen eine nützliche Unterstützung sein, doch sie kann die Expertise eines professionellen Übersetzers nicht ersetzen.
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